Zurück
EXPERIMENTELLES WOHNEN IN STAHL

Demonstrationsbauvorhaben
in der Weißenhofsiedlung Stuttgart
Baukonstruktion III
Konstruktiver Entwurf
Prof. Jörg Henne
In den letzten 10-15 Jahren wurden europaweit alternative Konstruktionsweisen in Holz für den Wohnungsbau entwickelt. Gewaltige Forschungsanstrengungen wurden zur Förderung eines "nachwachsenden Baustoffs" unternommen. Herkömmliche Massivbauweisen taten sich zunehmend schwer bei der Einhaltung der gestiegenen Anforderungen an den Wärmeschutz. Die Industrie entwickelte "intelligente" Konstruktionen und Halbzeuge, die den Holzbau nachhaltig beeinflußt haben.
Weit weniger Aufmerksamkeit wurde in den letzten Jahren dem Stahlbau gewidmet, speziell was den Wohnungsbau anbelangt.

Vor diesem Hintergrund ist folgendes Planspiel Grundlage für eine Entwurfsaufgabe:
Das Stahl-Informations-Zentrum beabsichtigt durch ein Demonstrationsbauvorhaben die Diskussion um den Baustoff Stahl im Wohnungsbau zu beleben. Anhand eines kleinen Wohngebäudes soll der Stand der technischen Entwicklungen dargestellt und gleichzeitig ein Beitrag zur aktuellen Wohnbaudiskussion geleistet werden. Der experimentelle Charakter soll im Mittelpunkt der Konstruktionsüberlegungen stehen. Unkonventionelle Wohnkonzepte sind erwünscht.
Als Experimentierfeld dient ein kleines, zur Zeit unbebautes Grundstück innerhalb der Weißenhofsiedlung in Stuttgart. Für die Werkbund-Ausstellung im Jahre 1927 hatte Richard Döcker dort ein kleines Einfamilienhaus entworfen und realisiert. In den Kriegsjahren ging diese Gebäude zusammen mit einigen anderen Gebäuden der Weißenhofsiedlung verloren. Auf einer Grundstücksfläche von ca. 12 x 26 m soll nun ein neues Wohngebäude entstehen, das den oben genannten Anforderungen gerecht wird.
Allerdings ist aus Gründen des Denkmalschutzes die Nutzung des Grundstücks auf vorläufig 5 Jahre beschränkt. Der weitere Umgang mit dem Grundstück ist offen und wird von der weiteren Diskussion um eine mögliche Rekonstruktion des Döcker`schen Hauses abhängig gemacht.

Ein konkretes Raumprogramm wird nicht vorgegeben. Ein Einfamilienhaus ist ebenso denkbar wie andere Wohnformen oder zum Beispiel Studentenwohnungen.
Es sollte möglich sein, das Gebäude nach der vorläufigen Nutzungszeit zu demontieren und ggf. auf einem anderen Grundstück wieder zu errichten.
Zurück